Allgemeine Beschreibung
BaSeTaLK war ein Verbundprojekt der Katholischen Hochschule (KH) Mainz und der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Regensburg. Projektleitung an der OTH Regensburg ist Prof.in Dr. Norina Lauer, Professorin für Logopädie an der Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften und Mitglied des Regensburg Center of Health Sciences and Technology (RCHST). Prof.in Dr. Sabine Corsten, Professorin für Logopädie am Fachbereich Gesundheit und Pflege an der Katholischen Hochschule Mainz (KH Mainz), trägt die Projektleitung und -koordination. Ziel des Projekts war die Entwicklung und Evaluation einer Tablet-gestützten Maßnahme zur Biographiearbeit in Pflege- und Senioreneinrichtungen zur Steigerung der Lebensqualität und Teilhabe älterer Menschen. Menschen im Alter in Pflegeeinrichtungen sollten so die Möglichkeit bekommen, über lebensgeschichtliche Themen sprechen zu können. Unterstützt wurden sie hierbei von ehrenamtlich engagierten Personen, die unter dem Einsatz einer für BaSeTaLK entwickelten App Gespräche im Gruppen- sowie Einzelsetting anleiteten. Das Verbundprojekt wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderrichtline „Lebensqualität durch soziale Innovationen (FH-Sozial)“ im Programm „Forschung an Fachhochschulen“, Themenfeld „Soziale Innovationen zur digitalen Inklusion“ gefördert. Es erstreckte sich von 2019-2023.
Theoretischer Hintergrund des Projekts
Durch das Projekt BaSeTaLK wurde angestrebt, den Markt aktuell existierender Präventationsangebote zur Förderung der aktiven Teilhabe und Lebensqualität von Menschen im Alter zu erweitern und hierbei neue Möglichkeiten der Digitalisierung nutzbar zu machen. Ausgangspunkt für das Forschungsprojekt war die verminderte Lebensqualität von Menschen im Alter in Pflege-/Senioreneinrichtungen. Die Anzahl der in institutionellen Einrichtungen lebenden Personen steigt stark an. Aufgrund von eingeschränkter Mobilität und Kommunikation ist ein sozialer Austausch häufig reduziert. Dies kann zu einem eingeschränkten psychologischen Wohlbefinden führen. Biographiearbeit unterstützt Anpassungsprozesse, wie ein in unserer Arbeitsgruppe erstelltes Review aufzeigt. Erinnerungen werden in biographisch orientierten Gesprächen aktiviert. Über das Erzählen im Gespräch mit anderen Menschen fand ein Austausch statt, was sich erwartungsgemäß positiv auf die Kommunikation und Lebensqualität auswirkte. Nach der erfolgreichen Durchführung wurde die App in eine Web-App übertragen, die auf dieser Internetseite kostenfrei verwendet werden kann.
Ziele von BaSeTaLK
BaSeTaLK verfolgt die vier folgenden wesentlichen Ziele:
- Aktivierung von Erinnerungsprozessen, Förderung von gelingender Identitätsarbeit durch ein Erzählen über sich selbst im Austausch mit anderen
- Steigerung der Kommunikation und Lebensqualität und dem psychologischen Wohlbefinden von Menschen im Alter
- Entwicklung und Evaluation einer an die Bedarfe älterer Menschen angepassten Software (App) zur Stimulation biographischer Gespräche
- Erkenntnisgewinn zum Umgang von Menschen im Alter mit neuen Medien, insbesondere dem Tablet und den Möglichkeiten digitaler Inklusion
Foschungsdesign
Das Vorgehen erfolgte als randomisiertes Vortest-Nachtest-Kontrollgruppen-Design mit einer Follow-Up-Untersuchung nach 3 Monaten (Abb. 1). Ehrenamtlich Engagierte (EE) nahmen vorbereitend an einer Schulung zur Medienkompetenz und Gesprächsführung teil. Sie leiteten in Begleitung des BaSeTaLK-Teams die Interventionen an. Begonnen wurde mit einer dreimonatigen Gruppenintervention, der dann die Durchführung mit immobilen Teilnehmenden im Einzelsetting folgte. Insgesamt fanden 8 Interventionsgruppen (IG), 8 Kontrollgruppen (KG) sowie 8 Einzelinterventionen statt.
Abbildung 1: Projektphasen Design
Meilensteine des Projekts
2023 Januar – April
Fertigstellung des E-Learning-Kurses – Publikation der Ergebnisse – Projektende
2022 September – Dezember
Erstellung eines digitalen Schulungskonzepts (E-Learning-Kurs)
2022 März
Publikumspreis Novartis gewonnen
2021 Oktober – 2022 September
Auswertung und Evaluation
2021 Juni – September
Schulung ehrenamtlich Engagierter und Intervention im Gruppensetting
2021 Februar – Mai
Intervention im Einzelsetting
2021 Januar – Februar
Schulung ehrenamtlich engagierter Personen
2020 Oktober – Januar
Konzeption und Planung der Intervention
2020 Oktober
Usability-Testung
2020 März
Teamzuwachs durch 3 studentische Hilfskräfte
2020 Januar – Juli
Agiler App-Entwicklungsprozess in Fokusgruppen
2019 Dezember
Start im Kernteam (Leitung u. Projektmitarbeitende)